Unterschied: Backpulver, Baking Soda, Baking Powder & Natron (2024)

Wer gerne Kuchen backt, der greift mit Sicherheit hin und wieder zu einem Päckchen Backpulver. In amerikanischen Rezepten ist aber meist von „Baking Soda“ oder „Baking Powder“ die Rede. Im Volksmund wird das amerikanische Baking Soda gerne mit dem deutschen Backpulver gleichgesetzt. Ob sich das besagte Baking Soda wirklich 1:1 mit dem deutschen Backpulver ersetzen lässt und was es eigentlich mit Natron und Baking Powder auf sich hat, möchten wir in diesem Beitrag klären. On top erhalten Sie 14 nützliche Tipps, wie Sie das Wundermittel Baking Soda im Haushalt, in der Kosmetik und zum Reinigen einsetzen können.

Übrigens: bei American Heritage gibt es schon seit vielen Jahren das , welches wir für unsere leckeren Chocolate Chip Cookies und viele weitere Rezepte benötigen.

Was ist Backpulver und wie funktioniert es?

Bevor wir die Frage klären, was denn die Unterschiede zwischen Backpulver, Baking Soda & Co. sind, schauen wir uns an, was Backpulver eigentlich ist und welche Funktion es hat. Laut Definition ist Backpulver ein sogenanntes Triebmittel und kommt hierzulande meist dann zum Einsatz, wenn der Teig beim Backen aufgehen – also sein Volumen vergrößern – soll. Dies geschieht, wenn durch das Einwirken von Feuchtigkeit und Wärme das Gas Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt wird.

Backpulver ist eine Mischung, die sich in der Regel aus drei verschiedenen Komponenten zusammensetzt. Sie besteht aus einer CO2-Quelle (meist Natriumhydrogencarbonat oder kurz „Natron“), einem Säuerungsmittel und Stärke – einem Trennmittel. Letzteres bindet die Feuchtigkeit und verhindert so eine vorzeitige CO2-Entwicklung, sprich eine Reaktion des Natrons mit dem Säuremittel.

Erst durch Hitze (z.B. im Backofen) und Feuchtigkeit, reagiert das Natriumhydrogencarbonat mit der Säure und setzt Kohlenstoffdioxid frei, wodurch kleine Gasbläschen entstehen und der Teig aufgeht.

Backpulver und Natron sind nicht dasselbe

Gelegentlich findet man in Rezepten auch „Back-Natron“ auf der Zutatenliste. Dieses lässt sich jedoch nicht 1:1 mit Backpulver ersetzen. Denn wie wir gerade festgestellt haben, ist Natron (neben zwei weiteren Komponenten) ein Teil der Backpulver-Mischung. Sollten Sie kein Natron im Haus haben, können Sie die dreifache Menge Backpulver verwenden. Ein kurzes Beispiel. Wenn das Rezept nach einem Teelöffel Back-Natron verlangt, können Sie stattdessen drei Teelöffel Backpulver verwenden. Einziger Wermutstropfen: der Geschmack wird durch das Backpulver stark beeinflusst.

Wann verwendet man Natron und wann Backpulver?

Damit der Teig schön aufgehen kann, wird entweder Natron oder Backpulver verwendet – je nachdem was im Rezept steht. Doch auch das hat einen bestimmten Grund, der logischer nicht sein könnte. Sie erinnern sich mit Sicherheit noch an die drei Komponenten des Backpulvers. Durch die Reaktion zwischen Säuerungsmittel und Natron entsteht Kohlenstoffdioxid, das den Teig aufgehen lässt. Das bedeutet, dass das Natron eine säurehaltigen „Partner“ benötigt, um Kohlenstoffdioxid freizusetzen.

Befinden sich im Teig bereits säurehaltige Zutaten, wie beispielsweise Joghurt, Buttermilch oder saure Sahne, wird in der Regel Back-Natron verwendet, da dieses mit der Säure der Zutaten reagieren kann.

Muffins oder Cupcakes hingegen, beinhalten meist keine säurehaltigen Zutaten, weswegen Backpulver (mit Säuerungsmittel) verwendet werden muss, damit es zur chemischen Reaktion und somit zur Freisetzung des Kohlenstoffdioxids kommen kann.

Baking Soda und Baking Powder versus Natron und Backpulver

Wie anfangs bereits erwähnt, befinden sich – gerade in amerikanischen Rezepten – Begriffe wie Baking Soda oder Baking Powder auf der Zutatenliste. Ganz allgemein gesehen, lassen sie sich wie folgt über- bzw. gleichsetzen:

  • Baking Soda = Natron
  • Baking Powder = Backpulver

Baking Soda bzw. Natron ist in Deutschland auch noch unter den Begriffen Speisesoda, Speisenatron, Backsoda oder Backnatron bekannt.

Bei einigen Rezepten stolpert man auch gerne über den Begriff „Backin“. Dabei handelt es sich um kein eigenes Produkt, sondern lediglich um Backpulver – eben mit einem anderen Namen. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Apotheker August Oetker, Backpulver in kleineren, für private Haushalte besser geeigneten Portionen zu verkaufen. Das Backpulver in kleinen Mengen wurde schließlich „Backin“ genannt und auch unter diesem Namen verkauft.

14 Anwendungen für das Wundermittel Baking Soda

Bei dem Namen „Baking Soda“ denkt man in erster Linie an das Backen. Doch das Wundermittel brilliert nicht nur in der Küche – nein, es punktet auch in anderen Bereichen. Welche das sind und wo Sie Baking Soda perfekt einsetzen können, zeigen wir Ihnen jetzt.

Baking Soda als Haushaltshelfer

Baking Soda wird in Kombination mit Wasser und ein wenig geriebener Kernseife zu einem universell einsetzbaren Allzweckreiniger. Füllen Sie das Gemisch einfach in eine Sprühflasche ab und geben Sie bei Bedarf noch einen Spritzer Zitronensaft und ätherische Öle hinzu. So erhalten Sie einen effektiven Reiniger, der zudem noch einen angenehmen Duft hinterlässt.

Auch im verschmutzen Backofen können Sie auf die Wunderwaffe Baking Soda setzen. Vermischen Sie das Baking Soda einfach mit etwas Wasser im Verhältnis 1:1, sodass eine Art Paste entsteht. Diese können Sie nun auf verunreinigte Stellen im Backofen oder eingebrannte Stellen auf dem Backblech geben. Lassen Sie die Paste aus Baking Soda und Wasser am besten über Nacht einweichen. Am nächsten Tag können Sie die Paste und den Schmutz mit einem Schwamm kinderleicht entfernen. Vergessen Sie nicht, die gesäuberten Stellen nachträglich noch mit etwas Wasser reinigen. Auf diese Weise lassen sich übrigens auch hartnäckige Speisereste von Pfannen oder Töpfen entfernen.

Wer häufig mit verstopften Abflüssen zu kämpfen hat und nur ungern auf stark chemische Reiniger zurückgreift, kann guten Gewissens Baking Soda verwenden. Geben Sie hierzu ein bis zwei Esslöffel Baking Soda direkt in den Ausguss und schütten Sie etwa eine halbe Tasse Essig hinterher. Der Essig reagiert mit dem Baking Soda (es fängt an zu Blubbern) und löst alle Verschmutzungen im Rohr. Nach etwa 15 Minuten können Sie mit klarem Wasser nachspülen.

Auch beim Waschen von Wäsche können Sie Baking Soda einsetzen – genauer gesagt als Weichspüler. Baking Soda enthärtet stark kalkhaltiges Wasser und ist somit eine hervorragende und natürliche Alternative zu klassischen Weichspülern. Lösen Sie hierfür ein bis zwei Teelöffel Baking Soda (je nach Härtegrad des Wassers) in 100 ml Wasser auf und geben Sie die Lösung ins Weichspülerfach.

Baking Soda sagt starken, unangenehmen Gerüchen den Kampf an. Das Wundermittel Baking Soda nimmt Gerüche auf und beseitigt sie anstatt diese nur zu überdecken. Füllen Sie etwas Baking Soda einfach in ein kleines Säckchen und geben Sie ein paar Tropfen eines ätherischen Duftöls hinzu. Das Säckchen können Sie nun überall dort platzieren, wo unangenehme Gerüche entstehen. Darüber hinaus lassen sich Gerüche auch aus Textilien oder Schuhen vertreiben. Gerade bei Kissen, Polstern oder Vorhängen, die nicht für die Waschmaschine geeignet sind, kann ein selbstgemachtes Textilspray mit Baking Soda Abhilfe schaffen – und das auf natürliche Weise. Bei unangenehm riechenden Schuhen können Sie beispielsweise etwas Baking Soda in den Schuh kippen, dieses über Nacht einwirken lassen und es am nächsten Tag wieder ausschütten. Der schlechte Geruch sollte damit der Vergangenheit angehören.

Heilende Kräfte von Baking Soda

Gerade im Sommer treiben wieder vermehrt Stechmücken und andere Insekten ihr Unwesen. Jeder weiß, dass so ein Insektenstich gerne anschwillt und furchtbar juckt. Mit etwas Wasser und Baking Soda können Sie den Juckreiz, die Schwellung und die Rötung des Stiches aber stark vermindern. Vermischen Sie hierzu etwas Wasser mit dem Baking Soda und geben Sie die Paste auf den Stich.

Hatten Sie schon mal einen Splitter, der so tief in der Haut saß, dass Sie ihn nicht einmal mit einer Pinzette entfernen konnten? Mit etwas Baking Soda können Sie diese hartnäckigen Splitter künftig leichter entfernen. Geben Sie auf die betroffene Stelle etwas Baking Soda, feuchten Sie dieses mit ein paar Tropfen Wasser an und kleben Sie abschließend ein Pflaster darauf. Lassen Sie das Baking Soda und das Wasser nun einwirken und „arbeiten“. Nach etwa vier Stunden ist die Haut etwas aufgequollen, wodurch der Splitter etwas hervortritt. Nun können Sie den Übeltäter mit einer Pinzette ganz leicht entfernen.

Baking Soda hat einen basischen Charakter und wirkt somit säureneutralisierend. Wer nach einer langen Nacht Probleme mit dem Magen hat, sollte zwei Messerspitzen Baking Soda in einem Glas Wasser auflösen und dieses trinken. Die alkalische Lösung neutralisiert den übersäuerten Magen und eignet sich somit als schnelles Gegenmittel bei Magenproblemen.

Auch bei einem Völlegefühl, nach einer üppigen Mahlzeit oder bei Sodbrennen, kann Baking Soda unterstützend wirken und die dafür verantwortlichen Säuren neutralisieren.

Baking Soda in der Kosmetik

Wer sich die Haare etwas aufhellen und darauf verzichten möchte, seine Haare mit chemischen Bleichmitteln zu strapazieren, der kann auf Baking Soda zurückgreifen. Mit dem Wundermittel werden die Haare schonend und auf natürliche Weise aufgehellt. Wenn Sie ein intensiveres Ergebnis möchten, sollten Sie die Prozedur einige Male wiederholen.

Bei den „Haushaltshelfern“ haben wir bereits erwähnt, dass Baking Soda unangenehme Gerüche entfernen kann. Diese Eigenschaft können Sie sich auch bei Schweißfüßen zu Nutze machen. Die antibakterielle und geruchsneutralisierende Wirkung sorgt dafür, dass unangenehmer Geruch verschwindet und die Haut wieder schön weich wird. Lassen Sie sich hierzu einfach ein Baking Soda-Fußbad ein. Nehmen Sie etwa drei Teelöffel Baking Soda und geben Sie dieses in lauwarmes Wasser. Für 20-30 Minuten können Sie ihre Füße nun in das Bad stellen.

Baking Soda ist auch – vor allem in Ländern wie den USA – in vielen Zahnpasten enthalten. Bei regelmäßiger Verwendung verschwinden Verfärbungen, die durch Nikotin, Tee oder Kaffee hervorgerufen werden. Wenn Sie Ihre Zähne schonend aufhellen möchten, können Sie diese beispielsweise einmal pro Woche zusätzlich mit purem Baking Soda putzen. Achten Sie darauf, dass das Baking Soda sehr fein ist, da es sonst Zähnen und Zahnfleisch schaden kann. Ist das Baking Soda grobkörnig, kann dieses mithilfe eines Mörsers fein gemahlen werden. So kommen Sie bereits innerhalb weniger Wochen Schritt für Schritt zu weißeren Zähnen.

Mit Baking Soda können Sie auch eine Art Seife herstellen, die Hände und Fingernägel von lästigen Gerüchen, Schmutz und Verfärbungen befreien kann. Nehmen Sie hierfür etwa zwei Esslöffel Baking Soda und verrühren Sie dieses mit wenigen Teelöffeln Wasser, sodass eine breiartige Masse entsteht. Mit dieser können Sie nun Ihre Hände einreiben und sie anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen. Auf diese Weise können Sie sogar Nagellackreste entfernen.

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Author: Arielle Torp

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